Mentaltraining für Kletterer

Wenn Dein Kopf Dich nicht mehr aufhält, geht’s steil bis nach oben!

Unsere Autorin Miriam Gielcynski, Teilhaberin des „Outdoor and Climbing Hostel - Solana de Granada“ in  Andalusien (Spanien) zeigt uns, warum ein starker Kopf / mentale Stärke fürs Klettern entscheidend ist und wie ihr mentales Training aufgebaut ist. Praktische Tips und Tricks für einen coolen Kopf!

Wie knacke ich beim Klettern den nächsten Grad? Gemäß der Kletterlegende Wolfgang Güllich kann man nicht zu viel Kraft haben und das ist genau, was die meisten Kletterer trainieren um sich zu verbessern: Kraft. Wer einen Schritt weiter denkt, der weiß zumindest, daß auch Technik einen großen Unterschied macht und mindestens genauso wichtig ist wie Fingerkraft, Körperspannung usw. Was aber die wenigsten im Kopf haben, obwohl genau dort das Problem liegt, ist, daß uns sehr oft schlichtweg unser Gehirn daran hindert, härter zu klettern. Genau genommen hat der Kopf wesentlich mehr Einfluß als man denkt! Professionelle Kletterer haben psychologische Berater, die ihnen gezielt helfen sich auch auf mentaler Ebene weiterzuentwickeln. Alleine das zeigt, wie viel Bedeutung dieser Aspekt heutzutage beim Klettern hat. Also auch daran kann und sollte man arbeiten, und exakt darauf konzentriert sich unser Mentaltraining für Kletterer.

Your only limit is your mind.

Es gibt verschiedene Ängste und Probleme, die einen einzeln oder kombiniert beim Klettern daran hindern können, alles zu geben, es einfach zu versuchen und wirklich ans Limit der eigenen körperlichen Stärke und technischen Fähigkeiten und darüber hinaus zu gehen. Was im Endeffekt dazu führt, dass man das nächste Level nicht erreichen kann und vielleicht irgendwann auch die Motivation dazu verliert.

  1. Ein ganz offensichtliches Problem, das jeder Kletterer kennt, ganz egal ob Anfänger, Bergsteiger mit jahrzehntelanger Erfahrung oder gesponsorter Profikletterer, ist die Sturzangst.
  2. Die Angst vor dem Unbekannten, die einen davon abhält die nächste Bewegung einfach zu probieren.
  3. Ein sogenannter „Verhauer“, wenn man sich in eine Situation gebracht hat, die plötzlich gefährlich sein könnte oder bereits ist, und man nicht weiß, wie man dort wieder heraus bzw. zurück oder weiter kommt.
  4. Die Versagensangst, die schlicht auf dem eigenen Ego basieren kann oder auf der Sorge vor der Gruppe, vor den Anderen, zu versagen. 
  5. Falsche Herangehensweisen an eine Route 
  6. Mangelnder Fokus
  7. Persönliche Probleme, die Spaß und Erfolg beim Klettern mindern.

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Wie hilft Mentaltraining?

Die Trainer von Solana de Granada versuchen zuerst herauszufinden, welche Ängste und Probleme beim jeweiligen Kletterer greifen und ihn blockieren, und zeigt ihm dann Methoden, wie er daran arbeiten kann.

Denn natürlich ist die Verbesserung der mentalen Stärke ein Prozess und keine einmalige Problemlösung. Und es ist meist auch etwas, an dem man immer und immer wieder arbeiten muss, gegebenenfalls ein Leben lang. Deshalb ist das Mentaltraining in erster Linie dazu da, die persönlichen Probleme zu erkennen und dann die richtigen Methoden zu erlernen, mit denen man selbständig regelmäßig daran arbeiten kann, um den mentalen Fokus besser zu setzen oder die blockierenden Ängste loszuwerden bzw. wenigstens deutlich zu minimieren.

Wie gehen die Trainer im Mentaltraining vor?

Als erstes versucht sie in Gesprächen herauszufinden, wo die Probleme liegen könnten. Dazu muss man die Person zuerst kennenlernen, ganz unabhängig vom Klettern: ist es jemand mit großem Ego oder mit wenig Selbstbewusstsein, jemand der fokussiert oder zerstreut ist, usw.

Außerdem gilt es, das klettertechnische Erfahrungslevel herauszufinden, beispielsweise ist jemand der gerade erst von der Halle an den Fels wechselt, noch ziemlich überfordert mit den klettertechnischen Unterschieden und Herausforderungen am Fels und insofern natürlich generell sehr unsicher. Jemand der alpine Kletterei betreibt, kann vermutlich objektive Gefahren ganz gut von subjektiver Empfndung unterscheiden. Nur um ein paar Beispiele zu nennen. 

Danach geht es in die Praxis, die Trainer beobachten den Kletterer an der Wand und nähern sich dem Rand seiner Komfortzone an, um zu sehen wo die Schwierigkeiten beginnen und vor allem wie sie sich zeigen und ausprägen. Auch in der Praxis führet sie zwischendurch immer wieder Gespräche, um die Ursachen für die Probleme in der Tiefe herauszuarbeiten.

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Was nimmt der Kletterer aus dem Mentaltraining mit?

Wenn klar ist, was die jeweiligen Probleme und deren Ursachen sind, kann unser Trainer dem Kletterer entsprechende Methoden an die Hand geben, die ihm ab sofort dabei helfen werden, mehr mentale Stärke im Klettern zu entwickeln.

Beispielsweise Methoden um sich zu beruhigen, wenn man merkt, dass man in einen Panikmodus hineinrutscht. Oder Ansätze für eine fixe Routine vor, während und nach jeder Route, die je Person unterschiedlich sein kann, aber jedem hilft, sich besser auf das Wesentliche zu konzentrieren. Man spricht mit dem Trainer auch ab, wie man am besten zukünftig vorgeht, um die gelernten Inhalte kontinuierlich weiter anzuwenden.

Abgesehen davon erhält man im Mentaltraining einen generellen Überblick über die Themen die einen beim Klettern auf mentaler Ebene beschäftigen und ist für die Zukunft vorbereitet auf Dinge, die eventuell heute für einen persönlich kein Thema sind, aber in der Weiterentwicklung und Verbesserung irgendwann aufkommen könnten. Mentale Stärke ist keine Fähigkeit, die man hat oder nicht hat – sie ändert sich stetig, bei jedem, zum positiven und negativen – aber wer weiß, womit er es zu tun hat, kann für sich selbst jederzeit entspechend reagieren. 

Wichtig für die Durchführung und ein erfolgreiches Training ist, dass sich der Kletterer wirklich darauf einlässt und dem Trainer vertraut.

Denn nur dann ist man offen, seine Schwächen einzusehen und sich auf neue Methoden und Ideen einzulassen. Wer das tut und in seinem weiteren Kletterleben immer wieder die gelernten Methoden anwendet, wird zum Einen viel unbeschwerter Klettern und wesentlich mehr Spaß an der Sache haben. Und zum Anderen irgendwann plötzliche Sprünge nach oben im Schwierigkeitsgrad machen.

Denn wenn dein Kopf dich nicht mehr aufhält, geht’s steil bis nach oben!

Mentales Training - 6 Tipps für Kletterer

  1. Visualisieren: Die Vorstellung von bestimmten Bewegungen aktiviert genau dieselbe Region im Gehirn. 
  2. Positiver Self-Talk: Positive Gedanken/ positiver Self-Talk beeinflussen Deine Kletterperformance positiv. 
  3. Druck rausnehmen: Klettern soll vor allem Spaß machen.
  4. Fokussiere Dich auf das Wesentliche: Behalte Deinen Fokus bei Dir und Deiner Route so haben negative Gedanken keinen Platz. 
  5. Teste langsam die Grenzen Deiner Komfortzone: Nur wer Neues wagt, lernt dazu. Dabei sollte man es aber langsam angehen lassen und sich Step-by-Step herantasten. 
  6. Umgebe Dich mit positiven Menschen: Gute Laune färbt ab. 

Solana de Granada - Outdoor & Kletter Hostel in Andalusien

Das Kletter Hostel Solana de Granada ist ein wundervoller Ort um einerseits die Seele Baumeln zu lassen und andererseits unvergessliche Outdoor-Abenteuer zu erleben. Das Team von Solana de Granada hat hier eine Oase geschaffen, die zum Verweilen einlädt. 

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Das Kursangebot

Die mehrsprachigen und erfahrenen Kletter- und Outdoor Guides des Solana de Granadas bieten verschiedenste Kurse und geführte Aktivitäten rund um Granada an. Das kann ein Kurs sein, um etwas Neues zu lernen oder eine geführte Tour, abhängig von der jeweiligen Aktivität, Deinem Können und Deinen Wünschen.

Übersicht der Kurse:

  • Mentaltraining für Kletterer
  • Anfängerkurs Felsklettern
  • Kletterkurse mobile Sicherungen
  • Kletterkurs Mehrseillängen
  • Selbstrettungs-Kurs
  • Alpinismus/ Bergsteigen
  • Bouldern
  • Canyoning
  • Eiskletterkurs
  • Schneeschuh-/ Skitouren

Angefixt? Dann kannst Du hier Dein unvergessliches Outdoor-Abenteuer buchen oder mache Deinen Liebsten eine Freude und überrasche diese mit einem tollen Geschenkgutschein!

Das Team des Solana de Granadas freut sich auf euch!