MTB: Hardtail oder Fully - was sind die Unterschiede?

Mountainbiker auf einem Fully fährt einen Trail im Wald

Fully vs. Hardtail: Ein Vergleich

Mountainbiken wird immer beliebter und die Einsatzmöglichkeiten eines Mountainbikes sind äußerst vielfältig: Von fahrtechnisch anspruchsvollen Downhills bis hin zu entspannten Touren und dem Einsatz in der Stadt. Dank E-Motoren erreichen Mountainbikes eine immer größere Zielgruppe. Doch wo liegen eigentlich Vor- und Nachteile von Fullys und Hardtails und was genau sind die Unterschiede?

Kurzer historischer Abriss: 0 gefedert, vorne gefedert oder doch voll gefedert?

Die Gattung der Mountainbikes wie wir sie heute kennen, hat sich erst in den Achtzigern und Neunzigern entwickelt. Damals fing alles mit Stahlrahmen ohne jede Dämpfung an. Das einzige Zugeständnis an Komfort waren breite Reifen, die im Gelände für den nötigen Grip und Sicherheit sorgen sollten.

Als viele Hersteller dann an ihren Bikes Federgabeln anbrachten, wurde das klassische Mountainbike Hardtail geboren! Die Federgabel vorne schluckt die gröbsten Unebenheiten weg und sorgt so für mehr Komfort sowie bessere Rolleigenschaften im Gelände.

Inspiriert vom Motorradsport kam dann die Idee auf, auch das Heck der Räder mit Federelementen auszustatten: Das Ziel? Noch waghalsigere Strecken bewältigen zu können, bessere Traktion im Gelände und mehr Komfort! Dies war die Geburtsstunde der Fullys (Full Suspension Bike).

Sportlicher Mountainbiker auf einem Hardtail fährt einen Trail.

Hardtails: Leicht, unkompliziert und vielseitig

Hardtails gehören sicherlich zu den vielseitigsten Fahrrädern auf dem Markt: Sie machen sowohl auf Trails, als auch in der Stadt eine gute Figur. Sie verbinden Alltagstauglichkeit mit viel Potential für Sport und Freizeit. Hardtails sind Mountainbikes, die hinten keine Federelemente haben und nur vorne gefedert sind. Sie sind aufgrund der Rahmen-Konstruktion leichter als Fullys und haben einen besonders guten Vortrieb.

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Bei den an Hardtails verbauten Federgabeln handelt es sich bei modernen Bikes stets um Luftfederelemente. Diese arbeiten mit Luftkammern im Innern und bieten in der Regel einen Federweg von 100 bis 140mm.

Tipp: Für Luftfederelemente gibt es eigene Federelementpumpen (ähnlich den Luftpumpen für Reifen), mit denen Du je nach Fahrergewicht und gewünschter Dämpfleistung das Federelement so aufpumpen kannst, dass es perfekt auf Unebenheiten im Boden reagiert und diese absorbiert. Die Hersteller geben oft schon an, mit welchem Druck die Federgabel am besten arbeitet und den Rest findest Du am einfachsten bei einer Probefahrt heraus. Auf Wunsch kannst Du mit der Federelementpumpe jederzeit nachjustieren.

Bei fast allen Bikes gibt eine Lockout-Funktion für die Federgabel, die Du per Schalter oder Knopf am Lenker betätigen kannst. Diese Lockout-Funktion sperrt die Federung. Denn wenn Du zum Beispiel im Wiegetritt bergauf auf der Straße fährst würde die Federgabel immer ein wenig ein- und ausfedern, wodurch Du Kraft und Vortrieb verlierst. Durch die Lockout-Funktion wird dieses Wippen verhindert und Du kannst die Federgabel immer dann aktivieren, wenn Du im Gelände fährst und sie brauchst, verlierst aber auf der Straße und in der Stadt nicht unnötig Kraft.

Vorteile:

  • Geringes Gewicht
  • Unkomplizierte Technik / geringer Wartungsaufwand
  • Alltagstauglicher: Möglichkeit hinten Gepäckträger anzubringen
  • Federung anpassbar durch Lockout-Funktion
  • Niedrigerer Preis im Vergleich zu Fullys

Nachteile:

  • Weniger Komfort
  • Weniger Reserven und Sicherheit in fahrtechnisch anspruchsvollen Sektionen
  • Muskulatur kann aufgrund schlechterer Dämpfung auf langen anspruchsvollen Strecken schneller ermüden

Fullys: Komfortabel, sicher und dennoch schnell

Fullys sind eine sehr vielseitige Radgattung, denn vom Bike für den Renneinsatz, welches möglichst leicht und schnell sein soll, über Downhillbikes mit möglichst viel Federweg bis hin zu verschiedensten Fullys mit E-Antrieb gibt es für jeden Wunsch das perfekte Rad. Fullys (Full Suspension Bikes) sind dabei Räder, die vollgefedert sind, das heißt sie haben eine Federgabel vorne und im Gegensatz zum Hardtail verfügen sie zusätzlich am Heck über ein Federelement.

Wie bei Hardtails auch, hast Du bei vielen Fullys (außer bei sehr absfahrtsorientierten) die Möglichkeit, Gabel und Dämpfer per Knopfdruck am Lenker zu aktvieren oder zu sperren. Durch diese Lockout-Funktion verhinderst Du beim Fahren auf der Straße lästiges Wippen und kannst in jedem Gelände die Kraft optimal auf den Untergrund übertragen.

Mountainbiker mit einem E-Bike Fully in den Bergen.

Durch die Vollfederung werden Unebenheiten im Untergrund effektiv gedämpft, was die Traktion der Reifen erhöht und natürlich den Komfort für den Fahrer oder die Fahrerin deutlich erhöht. Auch versprechen Fullys aufgrund der zusätzlichen Federung am Heck gegenüber Hardtails mehr Sicherheit und Reserven in fahrtechnisch anspruchsvollen und kniffligen Situationen sowie steilen und steinigen Abfahrten. Ebenso solltest Du auch über die Anschaffung eines Fullys nachdenken, wenn Du etwa Probleme mit dem Rücken hast, denn für die Wirbelsäule ist es sehr entlastend, wenn Stöße effektiv herausgefiltert werden. Ein kleiner Nachtteil ist die etwas anspruchsvollere Technik von Fullys, die durch die Federelemente und Umlenkhebel entsteht.

Lange Zeit haben sich Fahrerinnen und Fahrer mit sportlichen Ambitionen auch aus Gewichtsgründen gegen Fullys entschieden, sind diese doch aufgrund der aufwendigeren Technik etwas schwerer und behäbiger. Doch auch hier gilt es die Sache individuell und differenziert zu betrachten: Wenn Du Dich für ein MTB E-Fully entscheidest spielt das Gewicht nur eine untergeordnete Rolle, da Du effektive Unterstützung durch den Motor hast. Und auch bei konventionell angetriebenen Bikes gilt folgendes: Ein Fully ist hier vielleicht drei bis vier Kilo schwerer als ein vergleichbares Hardtail. Doch bei langen Touren ergibt sich durch den gesteigerten Komfort auch ein Kraftvorteil, da Deine Muskeln und der gesamte Körper nicht so verhärten, wenn Schläge effektiv herausgefiltert werden. Zudem werden durch neue Werkstoffe wie Carbon auch bei Fullys die Rahmen immer gewichtsoptmierter. In anspruchsvollen Abfahrten kannst Du Dich mit einem komfortablen und gut gefederten Fully besser erholen und entspannter ins Tal fahren, als ein Hardtail-Pilot, der viel mehr auf die Unebenheiten im Boden reagieren muss.

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Vorteile:

  • Komfort für lange Touren
  • Mehr Sicherheit im anspruchsvollen Gelände
  • Vielseitige Einsatzmöglichkeiten: Von race-lastig über Touren-orientiert bis hin zu Downhill-Maschinen
  • Rückenfreundlicher

Nachteile:

  • Anspruchsvollere Technik
  • Höherer Preis
  • Höheres Gewicht

Fazit:

Mountainbikes gibt es in den verschiedensten Ausführungen und für jede radbegeisterte Zielgruppe ist das Richtige dabei. Die Frage, ob Du bei Deinem nächsten Rad auf ein Hardtail oder ein Fully setzen solltest, hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab, die es individuell abzuwägen gilt. 

Solltest Du Dir auch nach diesem Vergleich noch nicht ganz sicher sein, welches Bike es werden soll, dann ruf uns doch an, wir beraten Dich gerne! Du erreichst unsere Experten von der Bike-Hotline immer von Montag bis Freitag zwischen 10 – 17 Uhr unter der Tel: +49 89 89219-193.

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