Auf dem Weg zum staatlich geprüften Skilehrer: Level 2

AUF DEM WEG ZUM STAATLICH GEPRÜFTEN SKILEHRER

LEVEL 2

Skilehrer 2.0! Wir haben euch vor kurzem über die Level 1 Prüfung und Paul’s Erfahrungen berichtet, und natürlich hat der gute Junge weitergemacht. Das er dafür sogar nach Sachsen musste, war wohl das kleinste Problem. Lieber Paul, erzähl uns wie’s war? Gibt’s da denn auch Pulverschnee? Letztes Jahr absolvierte ich meine erste Skilehrerprüfung Level 1, was super war. Dort bekam ich einen Einblick über den Ablauf des Skikurses und oberflächlich wusste ich über die Grundessenz, auf die es für reine Ski Einsteiger ankommt, Bescheid. Einerseits wollt ich aber noch mehr über die Skifahr- Technik wissen um mein „Kundenspektrum“ auch auf bereits geübtere Skifahrer oder privaten Einzelunterricht zu erweitern. Außerdem hatte ich das Ziel mein Fahrkönnen vor allem für mich selbst auf jeden Fall noch zu verbessern (da gab/gibt es noch reichlich Spielraum:)). Aus diesen Beweggründen entschloss ich mich den Level 3 – ehemals als Verband Skilehrer bezeichnet – anzugehen. Nach neuem DSLV- Lehrplan wird man nur nach erfolgreichem Bestehen der Level 2 Ausbildung und Prüfung zugelassen. Der einzige mögliche Termin für mich war im Januar – aber leider im fernen OBERWIESENTHAL in Sachsen??!
Für mich nun mal ungünstig, da ich an den Alpen wohne, aber das hilft ja nix. 5 Tage ging die Ausbildung, Prüfungstag war der Samstag dieser Woche. Man musste schon am Vorabend des ersten Tages antreten, für Organisatorisches usw. mit anschließendem Theorievortrag der nicht ganz so spannend war. Pünktlich um 8:15 ging es am nächsten Tag los, zum ersten Mal außerhalb den Alpen, ist schon etwas flacher im Erzgebirge, aber ansonsten funktioniert dort das meiste wie bei uns (außer die Sprache? ;)!). Am ersten Tag arbeiteten wir an unserer Motorik über Rückmeldung vom Ausbilder und uns wurden spezielle Übungen gezeigt die auf einen bestimmten Fahrfehler aus waren bzw. diesen beheben sollten, was den Unterschied im Bereich der Methodik (=Unterricht) zu Level 1 ausmacht.
Außerdem fiel natürlich gleich auf, dass die anderen Teilnehmer insgesamt deutlich besser auf dem Ski standen, verglichen mit den Level 1 Kollegen. Wir wurden sogar gefilmt und am Abend gab es die Analyse mit Rückmeldung. Am Zweiten Tag durften/mussten wir schon an die Kamera um uns gegenseitig beim Fahren einer bestimmten Aufgabestellung aufzunehmen und dann unten in der Schirmbar gleich analysieren und eine passende Übung für den aufgenommenen Fahrer wählen. Gar nicht so einfach! Da wird halt schon etwas mehr theoretisches Wissen über die verschiedenen Lernebenen gebraucht. 
Als ich am nächsten Morgen aus dem Fenster meines Gästezimmers schaute, ging mir erst mal des Herz auf: Neuer Pulver verzauberte das kleine Dörfchen. Umso dankbarer war ich unserem Ausbilder, der uns die ersten drei Fahrten zum „verpulvern :)“ schenkte. Dann stiegen wir dann aber doch in die Methodik ein.  Zur Übung erarbeiteten zwei gemeinsam ein Thema bzw. Lernziel wie z.B. „Verbesserung der Kurvensteuerung“ und versuchten das Mittels Übungen vor der Gruppe umzusetzen. Am Tag vor der Prüfung führen wir zum Keilberg - zum Skigebiet gegenüber nach Tschechien – um ein bisschen Abwechslung zu dem einen „Buckel“ am Fichtelberg zu bekommen. Jeder bekam nochmal seinen wichtigsten Fahrfehler gesagt, dazu machte jeder noch eine „General-Lehrprobe“ mit Feedback. Und ratz fatz war die Woche hinüber und der Prüfungstag stand an. Wetter: Sonne; Bedingungen: Super Pistenverhältnisse; Nervosität: Geht so! Der Motorik- Teil besteht aus einer Demonstrationsfahrt im flacherem Gelände und einer situativen Fahrt. In unserem Fall mussten wir eine Abfahrt nach freier Spurwahl und demonstrativ mittlere Radien mit angehobenem Innenski während der Kurve fahren. Am Start klopft mal das Herz etwas schneller- und als ich unten ankam noch schneller. Ich hatte auf jeden Fall kein sicheres Gefühl nach der Abfahrt, aber die anderen versuchen einem immer netterweise aufzumuntern „Sah güt von hia ünten aus“. Beim demonstrativen hatte ich ein eher gemischtes Gefühl. Dann war erst mal Mittag und am Nachmittag waren Lehrproben was eigentlich ganz gut verlief. Nachdem der Letzte durch war ging es erstmal sehr erleichtert in die Schirmbar! 
 
Ca. zwei Stunden später ging es dann zur Ergebnis Bekanntgabe ins Hotel, wo jeder einzeln vom Prüfer das Zeugnis übergeben bekam. Als der erste aus unserer Gruppe enttäuscht aus dem Raum heraus kam und bei dem zweiten noch nicht klar war ob er seine Technik Noten ausgleichen kann oder nicht kommt man schon ein bisschen ins Grübeln. Bei mir hatte es aber geklappt, die Demofahrt war zwar nicht so gut, der Rest passte aber einigermaßen. Zum runden Wochenabschluss ging es gleich danach sogar noch auf eine Jubiläumsfeier meiner heimatlichen Skischule, wo noch ausgiebig weitergefeiert wurde… 
Du willst wissen, was bei Level 1 so abgelaufen ist? Hier geht’s zum Bericht.