Spyder - Reiseblog

Spyder Reiseblog

5 Länder, 4 Freunde, 1 Van: 2.900 Km

Eine Idee und ihre Folgen

Sessellifte bringen manchmal die sonderbarsten Gespräche und verrücktesten Ideen zustande und wurden somit zum perfekten Startpunkt unserer Reise. Was als willkürliche Idee beim Skifahren begann, entwickelte sich zu unserer bisher vielleicht spontansten und abenteuerlichsten Frühjahrssause.

Ein paar Tage nachdem diese Idee geboren war, buchten wir unsere Tickets und bevor wir uns versahen waren wir in München, nur mit einigen Taschen, einem Mietwagen und 12 Tagen der Ungewissheit. Wir hatten keine Idee, wohin wir fahren sollten oder was wir sehen wollten – alles was wir wussten war, dass es und weg von den Städten und hinein in die Berge zog.

Die Schweiz

Nachdem wir uns mit Schnitzel gestärkt hatten, cruisten wir mit konstant 120 km/h Richtung Schweizer Alpen. Als wir den weniger touristischen Alpengegenden näher kamen, fragten wir uns, wie weit uns unsere super Deutschkenntnisse (bestehend aus 3 Wörtern) wohl bringen würden, aber zu unserer Überraschung fanden wir jede Menge freundliche Menschen, die uns weiterhalfen.

Ganz ehrlich – die Schweiz war einer der magischsten Orte, an dem wir jemals waren (gleichzeitig auch einer der frustrierendsten – siehe Anhang A für weitere Details). Wir verbrachten insgesamt 3 Tage in und um die Schweizer Alpen, stapften durch kniehohen Schnee, erklommen mit Gondeln das Dach der Welt und skateten Alpenpässe hinunter. Mit jedem Schwung waren wir noch mehr fasziniert von der Landschaft und den unglaublichen Ausblicken.

Anhang A:

Als cooles Erinnerungsfoto wollten Justin und ich ein grandioses Bild machen, auf dem Vögel uns aus der Hand fressen. Auf dem ersten Gipfel unseres Trips entdeckten wir 5 oder 6 umherfliegende Krähen, die extrem scharf darauf zu sein schienen, Futter zu stibitzen. Aber auf dieser ersten Reise waren wir natürlich völlig unvorbereitet und hatten ihnen nichts anderes anzubieten als unsere leeren Hände (was sie natürlich keinen Deut interessierte). Nachdem wir 20 Minuten rumstanden, den Vögeln die Arme entgegenstreckten und die Kamera umsonst glühen ließen, gaben wir auf und beschlossen, dass es ein besserer Angriffsplan wäre, mit etwas Brot zurückzukommen.

Am nächsten Morgen schnappten wir einen ganzen Beutel Croissants vom Frühstücksbuffet des Hotels, schmissen ihn ins Auto und sagten uns, dass wir ihn für unser nächstes Abenteuer brauchen würden. Es stellte sich allerdings heraus, dass wir es schafften, das Brot jedes einzelne Mal zu vergessen, wenn wir den Wagen verließen und in Folge dessen kamen wir nie zu unserem Vogelbild... aber ich denke, dass dsa ein guter Grund ist, zurückzukommen.

Italien

Nach einigen weiteren Stunden im Mietwagen erreichten wir Italien und hatten größtes Verlangen nach Eis, echt Italienischer Pizza, einer Dusche und ein paar Stunden dringend benötigten Schlafs. Obwohl jeder von uns schon einmal in Italien war, waren wir noch nie hier um zu wandern oder für solch ein wildes Abenteuer. Nach einem Tag am Comer See fassten wir spontan den Beschluss, die Nacht durchzufahren, um in die Berge zu gelangen. Nach unseren Berechnungen sollten wir gegen Mitternacht am Ziel ankommen, würden 4 Stunden im Auto schlafen und dann mit dem Aufstieg um 4 Uhr morgens beginnen. Wir hofften, dass wir die 10km bis zum Gipfel in 2 Stunden schaffen und somit den Gipfel zum Sonnenaufgang erreichen würden.

So weit, so gut.

Als der Wecker um 4 Uhr klingelte, wachten wir völlig durchgefroren, müde und neben der Spur auf; aber wir sammelten uns, packten unser Zeug zusammen und machten uns auf den Weg. Kaum aufgebrochen bemerkten wir aber, dass unser Wanderweg eine alte Forststraße zu sein schien. Ziemlich bald kamen wir zu einem Hinweisschild, das – gemäß unseres italienischen Wortschatzes, der aus 4 Wörtern besteht – in etwa ‚Betreten auf eigene Gefahr’ bedeutete. Das brachte uns erst so richtig in Fahrt. Wir gingen nicht viel mehr weiter, drehten um und bevor wir uns versahen, spuckte diese steile Kiesstraße Steine gegen unseren Allradwagen. Um es kurz zu machen: nach der ersten Steigung, für die wir 3 Versuche brauchten, schafften wir 5km, bevor wir durch Schnee und Eis mussten und schließlich mit dem Van stecken blieben. 40 Minuten später gelang es uns, das Auto rauszuschieben. Wir parkten es auf der Seite und rannten den Rest des Weges zu Fuß. Wir schafften den Weg zum Gipfel gerade noch rechtzeitig, als die Sonne hinter den Bergen aufblitzte. Mission geglückt!

Österreich

Nach Italien tourten wir einige Tage durch Österreich, besichtigten Schlösser und die überwältigenden Berge und machten uns dann wieder auf den Weg nach Deutschland.

Deutschland

Deutschland war der perfekte Platz für unsere letzten beiden Tage bevor es zurück nach Hause ging. Obwohl das Wetter schlecht war, machten wir das Beste draus und verbrachten die meiste Zeit in und um München, bummelten durch die Geschäfte und aßen köstliches Essen.

Zusammenfassend: Europa war schon so ziemlich das Beste....