SUP - Purer Spaß beim Ganzkörpertraining

Trendsport Stand Up Paddling

Bekannt war die Technik des Stand Up Paddling bereits seit den 1960er Jahren. Seit ein paar Jahren entwickelt SUP sich als originelle Surfing-Variante zur echten Trendsportart. Damit auch Du in den Genuss dieses neuen Gefühls von Freiheit auf dem Wasser kommst, bieten wir Dir im Shop jetzt alles, was Du dafür brauchst. Um Dir noch mehr Lust aufs SUP'en zu machen, führte Fanatic ein Interview mit Profi-Windsurfer Klaas Voget:
Klaas Voget arbeitet kniet vor seinem Board
Klaas, SUP‘en boomt wie kaum ein anderer Wassersport in den letzten Jahren. Wie erklärst Du Dir das? Der Sport kommt vom Surfen, ist daher mit diesem Lifestyle-Image schon einmal sehr attraktiv. Hinzu kommt, dass beim Stand Up Paddling einfach sehr viele Aspekte abgedeckt werden, die vom modernen Fitness-Begeisterten gesucht sind. Wie auf einem riesigen Balance Pad wird nicht nur Kraft und Ausdauer, sondern vor allem auch die Koordination geschult. Das ganze draußen in der Natur. Nahezu jeder kann es lernen und man kann sich langsam immer weiter wagen, bis man sich dann in die Wellen traut und es so betreibt, wie es die Pioniere auf Hawaii in den Anfängen des Sports machten. Wann und woraus entstand das Stand Up Paddling ursprünglich? Im Grunde ist Stand Up Paddling nichts Neues, das ganze wurde schon vor vielen Jahrzehnten betrieben, allerdings weniger als Sport, sondern mehr mit praktischem Nutzen, um z.B. als Surflehrer seinen Schülern hinterher zu paddeln. Ich habe als Kind unser uraltes Windsurfbrett und ein Stechpaddel benutzt, um bei Flaute an unserem See von Steg zu Steg zu paddeln. Erst vor etwa 10 Jahren kamen einige Hawaiianer auf die Idee, große Wellen mithilfe eines vergrößerten Surfboards und eines Paddels noch früher anzupaddeln als es mit den Händen möglich wäre. Einige von ihnen, wie z.B. Laird Hamilton, haben dies genau da gemacht, wo ich auch oft zum Windsurfen bin, in Hookipa auf Maui. Eigentlich ist das Stand up Paddling so ja eine Alternative/ Variante zum Wellenreiten bei wenig Wind und Welle. Warum steigen auch immer mehr Segler darauf ein und haben ein SUP als Wasserspielzeug oder Alternative zum Dinghi an Bord? Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an sehr guten und qualitativ hochwertigen aufblasbaren SUPs, sogenannten iSUPs. Die herkömmlichen harten Boards aus Harz, Glas und Kohlefaser sind von den Maßen her eher sperrig, sodass die iSUPs vor allem in den Bereichen, in denen es weniger auf Performance ankommt, eine super Alternative sind. Die guten stehen aufgepumpt den harten Boards in kaum etwas nach, lassen sich jedoch schön handlich in einem Rucksack verpacken und damit auch in jeder Kajüte irgendwo verstauen. Die größeren iSUPs sind das ideale Dinghi, um ohne großen Aufwand und ohne Motor mal eben an Land oder zum nächsten Boot zu paddeln. Mit viel Volumen und ausreichend Breite sind die meisten iSUPs auch für Einsteiger recht kippstabil. Du bist eigentlich Profi-Windsurfer. Inwieweit hilft Dir das SUP dabei, fit zu bleiben bzw. welche sportlichen Fähigkeiten schult das SUP‘en (Stichworte Kraftausdauer, Koordination, Gleichgewicht)? Das SUP ist perfekt, um die Koordination und das Gleichgewicht zu schulen und damit selbst ohne großen Muskelmassenzuwachs einen enormen Kraftzuwachs zu erreichen. Sowohl inter- als auch intramuskuläre Koordination werden geschult. Durch ständige Ausgleichsbewegungen werden nicht nur Schultern, Rumpf und Arme trainiert, sondern der ganze Körper ist in die Bewegungen und die Paddelzüge einbezogen. Wer nach der ersten SUP Session vom Board steigt, wird sich wundern, wie sehr man auch die Beanspruchung der Beine merkt. Ich steige gerne auf‘s SUP, wenn der Wind mal ausbleibt, da es an den Orten, an denen ich trainiere, meist Wellen gibt. Je mehr Welle, desto anspruchsvoller wird‘s und desto effektiver ist das Training.
Was sollten / müssen Einsteiger ausgeben, um ein ordentliches Start up-Paket zu bekommen? Reicht evtl. schon das SUP von Tchibo/ aus dem Baumarkt? Für den Einsteiger reicht meist auch ein günstiges SUP, allerdings ist das Stand Up Paddling eine dieser Sportarten, die man normalerweise etwas länger betreibt. Wer sein Board über Jahre benutzen möchte, dem würde ich raten, ein qualitativ hochwertiges SUP eines Markenherstellers (z.B. Fanatic ;-)) zu kaufen. Zudem gibt es auch bei den Paddeln erhebliche Unterschiede. Die absoluten Einsteigermodelle aus Aluminium sind recht schwer und sinken teilweise sogar. Wer ein paar Euro mehr in die Hand nimmt, bekommt ein deutlich leichteres Paddel mit 30-50% Carbonanteil. Damit macht das paddeln einfach viel mehr Spaß. Wo machen sich die Preisunterschiede zwischen 500€ (Baumarkt) und der Highend-Ausrüstung um 1.800€ bemerkbar? Zunächst mal zu den iSUPs: Es gibt eine Handvoll Produzenten in Fernost, die gute Qualität herstellen und eine ganze Menge Fabriken, die günstig produzieren. Die Markenhersteller konzentrieren ihr Business auf SUP und haben für die Produktion eigene Produktmanager, die ständig die besten Produzenten ausfindig machen und immer auf dem neuesten Stand der Technologie produzieren. Die Unterschiede merkt man vor allem in den Premium Modellen der Markenhersteller, in denen Technologien angewendet werden, die man in einem SUP aus dem Baumarkt normalerweise nicht findet. Diese kann man meist härter aufpumpen und kommt damit näher an das Gefühl eines Hardboards heran. Zudem erreichen die meisten schon bei geringerem Pumpdruck eine höhere Festigkeit. Lebensdauer und Haltbarkeit sind üblicherweise besser bei den Markenherstellern. Wer SUP einfach mal probieren möchte, für den wird ein SUP aus dem Baumarkt mit Alu-Paddel allemal reichen. Wenn man dann Gefallen findet, zahlt man aber möglicherweise irgendwann doppelt. Wenn es um Hardboards geht, dann sind die Markenhersteller natürlich in Sachen Shape (Form der Boards) immer weit voraus. Hier sind Leute angestellt, die den Sport leben und entsprechend viel wird in die Entwicklung der Shapes investiert. Binnen weniger Jahre hat sich der Wassersport enorm ausdifferenziert. Es gibt Race-Boards, Cruising-Boards etc. Wie unterscheiden sie sich im Shape und was macht für Einsteiger Sinn? Für Einsteiger empfehlen sich die sogenannten Allrounder. Diese Boards sind etwas länger, relativ kippstabil und viele bieten einen recht großen Einsatzbereich bis hin zum SUPen in den Wellen. Wer dann in den Wellen immer besser wird, der wird irgendwann auf ein etwas kleineres Waveboard wechseln. Diese sind kürzer und haben eine rundere Outline und Bodenkurve, um auf den Wellen gut drehen zu können. Wer nur auf Binnengewässern paddelt, der wird vielleicht irgendwann das Verlangen nach mehr Geschwindigkeit und höherer Effizienz bei den Paddelzügen haben. Dann bietet sich ein Touring-Board oder sogar ein richtiges Raceboard an. Hier ist die Devise: Je schmaler, desto schneller. Aber auch kippeliger. Die Raceboards sind mit den Race-Klassen 12“ und 14“ schon sehr lang und sperrig. Selbst hier gibt es iSUPs, die vom Speed nicht ganz mithalten können, aber den großen Vorteil der geringen Packmaße bieten. Gibt es evtl. untermauernde Zahlen bei Fanatic/ Chiemsee / anderen, die belegen, welche Relevanz der Sport hat? Bei Fanatic ist das größte Segment aktuell der Bereich iSUPs, der nach wie vor wächst (genaue Zahlen habe ich aktuell nicht zur Hand). Je nach Region gibt es aber starke Unterschiede. In Deutschland mit den vielen Städten, recht kleinen Autos und Stadtwohnungen sind iSUPs super gefragt. In Australien ist der Hardboard-Markt viel größer und iSUPs will dort kaum jemand haben. Soweit ich weiß, arbeitet Chiemsee an einer eigenen SUP Kollektion. Der Sport ist also definitiv auch für die Hersteller sehr relevant. Inflatable oder festes Gfk-Board - wo liegen die Vor-/ Nachteile? Ich denke, für die meisten Segler liegen die Vorteile der Inflatables auf der Hand. Wer allerdings ambitioniert SUPen geht, wird sich früher oder später ein Hardboard zulegen. Die Hardboards haben einfach definierte Shapes, bei denen man Unterschiede im Millimeterbereich auf dem Wasser merken kann. Dass da ein Inflatable nicht mithalten kann, ist klar. Die Kanten beim Inflatable sind mehr oder weniger rund aufgeblasen und haben kaum vordefinierten Shape. Auch die Bodenkurve, die sog. Rockerlinie, ist bei einem Hardboard sehr definiert und entscheidend für die Performance. Bei einem Inflatable ist diese natürlich ständig in Bewegung. Spätestens wenn es in die Wellen geht, würde ich jedem zu einem Hardboard raten. Für das Cruisen zum Strand, durch die Stadt oder im Hafen ist ein Inflatable aber bestens geeignet!