Auf dem Weg zum staatlich geprüften Skilehrer: Prüfung Level 1
AUF DEM WEG ZUM STAATLICH GEPRÜFTEN SKILEHRER
PRÜFUNG LEVEL 1
Du wolltest schon immer wissen, was im Skilehrerleben so passiert? Wie sieht der Weg zum staatlich geprüften Skilehrer genau aus? Gemeinsam mit der Firma Fischer durften wir beim Level 1 Teilnehmer Paul genau nachhaken. Das waren seine Erfahrungen:
Letztes Jahr suchte ich nach einem Job, den ich neben meiner Schule in den Ferien oder gelegentlich an Wochenenden ausüben könne, um meine Kasse etwas aufzubessern. Zwei meiner älteren Freunde waren bei uns an der ortsansässigen Skischule ab und zu als Skilehrer tätig und schwärmten ziemlich davon. Von ihnen erhielt ich die Infos wo man sich meldet, wann usw. Gesagt - getan. Ich bekam schnell eine Zusage und nach dem ersten „Trockentraining“ ohne Ski, folgten ein paar Skischulinterne Lehrgänge wo uns die Basics des Kinderskiunterrichts nahegebracht wurden. Nach dem die Ferienzeit begann, begleitete ich anfangs einen erfahrenen Skilehrer und sehr schnell stand ich vor meiner eigenen Gruppe. Die Aufregung war relativ groß, obwohl meine Schüler kleine Kinder waren (vermutlich trugen die erwartungsvoll rundherum stehenden Eltern ihren Teil dazu bei?:)).
Von meinen zwei Freunden erfuhr ich auch, dass es eine offizielle Skilehrerausbildung bzw. einen Verband gibt: den DSLV (Deutscher Skilehrer Verband). Demnach gibt es vier unterschiedliche Skilehrer Ausbildungen: Level 1,2,3 und an der Spitze den Staatlich geprüften Skilehrer. Da mir die Tätigkeit Freude bereitete, beschloss ich mich nach meiner ersten Skilehrersaison den Skilehrer Level 1 in Angriff zu nehmen. Die Prüfung besteht aus Motorik (eigenes Fahrkönnen) und Methodik (Unterrichten vor der Gruppe) und einer schriftlichen Theorieprüfung. Alle Level 1 Aspiranten unserer Skischule trafen sich in dieser Saison jeden Montagabend fleißig zum Trainieren und üben. In den letzten Jahren bin ich ausschließlich mit meinen Freestyle Ski gefahren, die zum "Schule fahren" wie man im Fachjargon sagt gar nicht taugen, und ich daher meinen guten alten Fischer Riesenslalom Rennski aus der hintersten Kellerecke rauszog . Zwar etwas zu kurz aber das musste reichen. Die Prüfung selbst war an einem Wochenende im Frühjahr, das Wochenende davor war eine Ausbildung von Seiten des DSLV, wo in kleinen Gruppen mit Ausbilder geübt wird. Wir fuhren z.B. die typische Aufgabenstellung- kurze Radien- vor und bekamen ein Feedback. Zugegeben war ich etwas optimistisch was mein eigenes Fahrkönnen angeht, da ich in meiner Jugendzeit im Skiklub war, an mehreren Rennserien teilgenommen habe und mich relativ sicher auf dem Ski fühlte. Doch nach dem ersten Feedback kann man schon das Gefühl bekommen, lieber in den Schach Club zu wechseln!
Im weiteren Laufe zeigten sich aber dank hilfreicher Tipps schon Besserungen. Man kann sich gar nicht vorstellen wie schwierig es ist, einen technisch einwandfreien „Pflugbogen“ zu fahren! Nach dem super Vorbereitungswochenende, die Woche darauf ein, zwei Abende das Skriptum für die Theorieprüfung angeschaut und schon war der erste Prüfungstag da- reiner Motorik-Tag. Als Prüfungsfahrt wurden einmal kurze Radien und ein demonstrativer Pflugbogen gefordert. Jeder bekommt eine Startnummer und fährt einzeln in einem bestimmten Bereich vor. Ein kleines „Déjà-vu“ hatte ich, denn die Anspannung und das Gefühl kamen sehr dem vor einem Rennen am Start nahe. Unten angekommen muss man beim Kurzschwung ganz schön Atmen. Beim Plug war der Ablauf gleich - man kommt sich aber reichlich komisch dabei vor denn alle anderen Skifahrer schauen ein an und denken sich wahrscheinlich „so ein Anfänger“. Am Sonntag darauf war Lehrprobentag. Man bekommt ein bestimmtes Lernziel vorgegeben z.B. Erstes Gleiten auf Skiern, und muss dann mit der Gruppe (in diesem Fall spielt die Gruppe der Aspiranten die Skischüler) durch bestimmte Übungen (bei Kindern werden diese in Spiele verpackt) sich dieses Lernziel erarbeiten. Hier war das Lampenfieber am größten, vor der Gruppe zu stehen und der Prüfer fast direkt dabei, doch eigentlich ist es die einfachste Prüfung, da man nur durchfällt wenn man das Thema komplett verfehlt. Außerdem hatte ich ja bereits Übung im Kinderskikurs geben. Man spielt für ca. 10 min den Skilehrer und dann kommt der nächste aus der Gruppe dran. Hat richtig Spaß gemacht Kinderspiele zu spielen bzw. zu fahren. Am gleichen Tag um ca. 16 Uhr gab`s dann schon die Ergebnisse mit Zeugnis. Ergebnis: Alle meine Skischulkollegen und ich haben bestanden – Puh…! Zur Abrundung des Wochenendes ging`s dann natürlich noch zum Einkehren und so fand meine erste Skilehrerprüfung ein erfolgreiches Ende.
Wir sagen danke Paul, viel Erfolg bei der nächsten Hürde und einen tollen Winter!
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