KJUS Trends - von der Skizze in die Shops
Von der ersten Skizze bis in die Shops
Trends setzen statt hinterherlaufen
Skijacken, -hosen, Base oder Midlayer und die Accessoires von KJUS sind unerreicht. Wir haben uns gefragt, wie eine Kollektion hochwertiger Sportkleidung entsteht, die für einen klaren Look, kompromisslose Performance und einen innovativen Ansatz steht. Deshalb haben wir jemanden gefragt, der sich bestens damit auskennt und in den gesamten Entwicklungsprozess involviert ist: Nico Serena, Executive VP Product & Marketing bei KJUS.
Was steht am Anfang einer jeden Kollektion?
Die kreative Wiege unserer Kollektionen ist natürlich die Design-Phase, die mit einem Brainstorm-Meeting und einer tiefen sowie umfassenden Trend- und Fashion-Analyse des Marktes beginnt. Bei uns arbeiten das Produktentwicklungs- und Design-Team schon sehr früh eng zusammen. Auch unser Marketing ist gleich involviert und erarbeitet eine Kampagne und Vision rund um unsere Kollektionen. Kick-Off ist unser Concept Meeting. Auf dem Weg zu den ersten Mustern, folgen viele weitere Milestone-Meetings, in denen wir die Kollektion weiterentwickeln, auf Machbarkeit prüfen und uns austauschen. Ausserdem definieren wir die generelle Ausrichtung und den Stil, Farbpaletten, Schnitte und Design-Details. Wir sind ausserdem dafür bekannt, unsere eigenen, exklusiven Stoffe zu entwickeln. Dies geschieht hauptsächlich in Japan und braucht natürlich auch viel Zeit und Einsatz. Ein weiterer wichtiger Teil ist die Bestellung der weiteren Materialien und „Mini-Hardware“ wie Reissverschlüsse, Knöpfe oder Kordeln. Der gesamte Prozess – von der ersten Skizze bis in die Shops – dauert etwa zweieinhalb Jahre.
Inwiefern beeinflussen die vorherigen Kollektionen die aktuellen?
Leidenschaft für Perfektion ist unser Motto und das, was uns antreibt. Wir lernen viel von unseren „alten“ Kollektionen und optimieren sowie innovieren dementsprechend an jedem einzelnen Teil, bis es unsere hohen Erwartungen erfüllt. Ausserdem sind wir alle begeisterte Sportler. Das heisst, wir arbeiten Erkenntnisse von den Bergen direkt in unsere Produkte ein.
Während der Entwicklungsphase: Was ist hier der spannendste Moment?
Der aufregendste Moment für uns alle ist meist, wenn die ersten Prototypen fertig sind. Hier sieht man zum ersten Mal, ob alles, was wir uns zuvor auf dem Papier ausgedacht haben, auch wirklich funktioniert. Ab jetzt dreht sich alles um Feinabstimmungen, Anpassungen und wiederum Perfektion. Manchmal braucht es bis zu 4 oder sogar 5 Prototypen, bis ein Style unseren Ansprüchen gerecht wird. Nochmal spannend wird es ein Jahr vor dem offiziellen Launch einer Kollektion, wenn wir die ersten finalen Muster für unser Verkaufsteam und Fotoshootings in Händen halten. Dann wird tatsächlich greifbar, dass unsere harte Arbeit zu etwas grossartigem geführt hat, etwas, was man am liebsten sofort selbst anziehen und ausprobieren möchte.
Interview mit Kenneth Kurtzweg, Head of Innovation
KJUS ist ein Synonym für Innovation. Das Unternehmen gibt sich nicht wie viele Wettbewerber damit zufrieden, Materialien einzukaufen und zu einem Produkt zusammenzusetzen. Vielmehr arbeitet KJUS direkt mit Stoffexperten wie Toray und deren R&D-Abteilungen zusammen, um exklusive Textilien und Technologien zu entwickeln. Die Wiege vieler Patente und Neuheiten ist das hauseigene Innovation Lab. Dieses leitet Kenneth Kurtzweg.
Wie würdest Du «Innovation» definieren und warum sind Innovationen so wichtig
für ein Unternehmen wie KJUS?
Welche Innovation habt ihr zuletzt zur Marktreife gebracht?
Unser patentiertes Ventilationssystem AC-VentTM, um nur ein Beispiel zu nennen. Durch intensive Tests in Zusammenarbeit mit EMPA in St. Gallen haben wir eine Schlüsselentdeckung gemacht: Belüftungsöffnungen an den Unterarmen haben einen bemerkenswerten Kühlungseffekt, und zwar nicht nur auf die Gliedmasse selbst, sondern auf den ganzen Körper. Das Konzept hinter AC-VentTM unterstützt das körpereigene Kühlungssystem. Dadurch muss der Körper weniger Energie aufwenden, um sein Mikroklima zu regulieren. Wenn sich die Körpertemperatur mit gesteigertem Aktivitätsgrad erhöht, nutzt er die Arme und Beine zum Wärmeaustausch. Der Effekt von AC-VentTM: perfekte Hitze- und Kühlungsregulation beim Skifahren.
Was gibt es an Neuheiten in der Herbst/Winter 15/16-Kollektion?
Wir sind wirklich stolz auf unsere 3D-Designapplikation, die unserer Formula DLX Jacket einen ganz besonderen Look verleiht. Sie besteht aus einem weichen und flexiblen Schweizer Schaum und eröffnet ungeahnte Designmöglichkeiten. Ausserdem hat die Applikation auch eine funktionale Komponente: Wenn sie, wie bei der Formula DLX, im Schulterbereich eingesetzt wird, schützt sie beim Tragen der Skier.
Woran arbeitest Du gerade?
Wir haben soeben einen wissenschaftlich geprüften Stretch-Index veröffentlicht, der die Dehnbarkeit von Sportkleidung transparent und vergleichbar macht. Bis dato existierte so etwas nicht. Wir haben gemeinsam mit Dr. Christoph Ebert vom Kompetenzzentrum Garmisch-Partenkirchen ein Referenzsystem erschaffen, das auf dem dehnbarsten Material überhaupt basiert: der menschlichen Haut. Kleidung mit einem Stretch-Index von 100 wäre also nicht nur sprichwörtlich wie eine zweite Haut. KJUS kommt diesem Ideal mit jeder Kollektion näher. Wir gehen ständig an die Grenzen des Machbaren, indem wir unsere 3D-Technologie anwenden und ständig perfektionieren. Das bedeutet nichts anderes als Stretch in alle Richtungen und in allen Schichten der Kleidung.