Experten-Tipp: Bergschuhe richtig schnüren

2 Wanderer gehen mit Rucksack, Wanderstöcken und Bergschuhe im Sonnenuntergang

Wie schnüre ich meine Wanderschuhe richtig? Was tun bei Blasen, Druckstellen & Co.?

Die Schnürung ist ein entscheidender Faktor, wenn es darum geht, Druckstellen und Blasenbildung zu vermeiden. Wir zeigen Dir worauf Du beim Schnüren Deiner Bergschuhe achten solltest und was Du tun kannst, um Deine Bergtour ohne die Bildung von lästigen Blasen in vollen Zügen zu genießen.

Das kleine 1x1 für Komfort & Vermeidung von Blasen

  • Der Sitz & die Passform sind entscheidend
  • Die Zunge/ Lasche muss mittig sitzen
  • Nachschnüren ist ein Muss (z.B. 10-20 Min. nach dem Start) 
  • Die Sockenauswahl ist ein wesentlicher Faktor 
  • Tiefzughaken & Feststellösen korrekt verwenden
  • Schnürsenkel sind "dehnbar" & geben mit der Zeit nach
  • Durch bestimmte Schnürungen lassen sich "Problemzonen" vorbeugen
Bergschuhe und Wanderstöcke

Bergauf benötigst Du optimale Bewegungsfreiheit und mehr Spielraum am Schaft, während der Spann fest und stabil sitzen sollte, um optimalen Halt zu liefern.

Bergab solltest Du den Schaftbereich an der Beuge fester binden, um die Ferse in Position zu halten und ein Vorrutschen des Fußes zu verhindern (siehe auch Zwei-Zonen-Schnürung).

Wie "fest" und "locker" Du Deine Wanderschuhe schnürst, ist natürlich von Deinem individuellen Empfinden und Vorlieben abhängig. Du entscheidest, was für Dich komfortabel ist. Kribbelnde Zehen, Scheuerstellen, blaue Zehennägel und Co. sind jedoch Anzeichen dafür, dass Du Deine Schnürung anpassen solltest. 

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Praktische Tipps & Tricks

Die Zwei-Zonen-Schnürung:

Dank der Feststellöse kannst Du Deinen Wanderschuh in zwei Schnürzonen aufteilen und somit den Gegebenheiten optimal anpassen. Folglich kannst Du den Schaft unabhängig vom Spann schnüren. 

Bergauf: Schnüre Zone 1 etwas fester und die Zone 2 etwas lockerer. Oft ist es angenehmer dem Schaft bergauf etwas Luft zu lassen, während der Fuß einen guten Halt braucht.

Bergab: Um ein Vorrutschen des Fußes zu verhindern, schnüre den Schaft in der Beuge fester. 

Vektorgrafit von Bergschuh mit Feststellöse und Zwei-Zonenaufeilung
Vektorgrafik von Bergschuh mit tiefer gesetzter, roter Schleife

Mehr Spielraum & Bewegungsfreiheit: Tiefer Knoten am Schaft

Setze beim Anstieg den Knoten am Schaft etwas tiefer, um so dem Schienbein mehr Platz zu bieten, Druckpunkte zu vermeiden und Spannung zu minimieren.

Binde hierfür die Ösen von oben nach unten (nicht wie gehabt von unten nach oben). So sitzt der Knotenpunkt ca. 1-2 cm tiefer und Dein Schienbein hat mehr Platz. 

Die Flaschenzugtechnik.

Um Fersenschlupf (Ferse reibt bei jedem Schritt auf & ab - Achtung: Blasengefahr!) zu vermeiden, ist die Flaschenzugtechnik sehr hilfreich. 

Führe die Schnürsenkel ohne zu kreuzen durch den Tiefzughaken. Damit sind der Haken und die Öse direkt verbunden. Kreuze jetzt die Schnürsenkel und führe diese auf der jeweils gegenüberliegenden Seite durch diese Verbindung. Ziehe das Ganze jetzt straff. Anschließend kannst Du ganz normal weiterschnüren. 

Dank dieser Technik (Flaschenzugwirkung) wird Deine Ferse tiefer in den Schuh gedrückt und die Reibung minimiert. 

Druck am Spann minimieren.

Durch einen hohen oder unebenen Spann oder durch ein Überbein kann es zu unangenehmen Druckstellen am Spann kommen. Durch eine spezielle Schnürtechnik (Parallelschnürung) kannst Du Dir mehr Platz verschaffen.

Fädle die Senkel am Spann bzw. an der Druckstelle durch zwei Ösen auf derselben Seite und kreuze diese erst anschließend auf die gegenüberliegende Seite. 

Damit sparst Du eine Kreuzung aus und der Druck auf dem Spann wird minimiert!

Vektorgrafik von Bergschuh mit veränderter Schnürung um Druck auf Spann zu minimieren

Wanderschuhe bei Sport Bittl

Viel Spaß beim Wandern wünscht Dir Dein Sport Bittl Team.