Ortovox - Die Ashby Farm

Ortovox Blog Ashby Farm

Die Ashby Farm

In den östlichen Highlands Tasmaniens liegt eine der Merinofarmen, von der ORTOVOX die Merinowolle für ihre Mountainwear Kollektion bezieht. Aufs Ashbys Farm werden seit fünf Generationen Merinoschafe gehalten. ORTOVOX hat die Farm besucht und die Familie kennengelernt. 
Will über seine Familie und seine Farm:
"Seit über 100 Jahren lebt unsere Familie, das sind meine Frau Nina, ich und unsere Kinder Alice, Percy und Dougal, auf der Ashby Farm. Auf 2.800 Hektar Land halten wir ungefähr 9.000 Merinos, einige Rinder und bauen Mohn und Weizen an. Oftmals sehen unsere Schafe über Wochen keinen Menschen und sind auf sich allein gestellt. 35% unseres Farmlandes sind ursprüngliches Buschland, in erster Linie in den hügeligen Regionen - die Täler bestehen aus Grasland. Wir haben uns auf eine bestimmte Merinoart konzentriert, die "Yalgoo Merinos", in denen viel Zuchterfahrung steckt, um die super-feine Merinowolle mit 17,5 - 18,5 Mikron zu produzieren. Seit einigen Jahren haben wir einen "Farm-Management-Plan" entwickelt, durch den wir mit dem "Zertifikat für nachhaltiges und ökologisches Farm-Management" und für "die ökologische Kultivierung des Buschland-Ökosystems" ausgezeichnet worden sind. 
Wie sieht ein typischer Tag auf der Farm aus?
Jeder Tag ist anders. Gegen 6:30h frühstücken wir mit der ganzen Familie. Der Rest hängt von der Jahreszeit ab. Oft schauen wir bei den verschiedenen Schafherden nach dem Rechten. Wir kümmern uns um Lämmer, schauen nach den Grasqualitäten auf den unterschiedlichen Weideflächen und verteilen die Tiere so, dass die Bäden nicht zu stark der Erosion ausgesetzt werden können. Wir kontrollieren die kilometerlangen Zäune oder kümmern uns um die Bewässerungssyteme, besonders in den Mohnanbaugebieten. Mit Einbruch der Duneklheit endet unser Tag - 7 Tage die Woche.
Tasmanische Merinowolle gilt als besonders Hochwertig, weshalb ist das so?
Eine besondere Wolle kann man nur herstellen, wenn alle Rahmenbedingungen passen. Die Tiere benötigen jede Menge Gras, weitläufigen Auslauf und einen behutsamen Umgang. Seit über 5 Jahren verzichten wir auf Mulesing. Stattdessen haben wir begonnen, Merinos zu züchten, die nicht mehr anfällig für gefährlichen Fliegenlarven-Befall sind. In über 180 Jahren Merinoerfahrung in Tasmanien, haben wir die wohl fortschrittlichsten Tiere gezüchtet, die hochwertigste Wolle produzieren können. 
Erzähl uns etwas über den Schurprozess der Wolle.
Die Schur machen wir nicht selbst. Dafür gibt es Profis. Wir haben unsere eigene Schurhütte, in der 3-4 Scherer parallel arbeiten können. Wir zahlen den Jungs ca. 2,60$ pro Schaf. Je nach Erfahrung brauchen sie zwischen 3 und 5 Minuten. Die Schur ist reine Handarbeit. Da die Schur stets in Kniehöhe stattfindet, wird der Scherer durch ein Geschirr unterstützt, das seinen Oberkörper stützt und ihn vor Rückenschmerzen bewahrt. Er hält das Merinoschaf zwischen den Beinen und rasiert die Wolle ganzflächig vom Körper. Für das Schaf ist das völlig schmerzfrei. Ein staatlicher Wollbegutachter entscheidet dann über die Wollqualität. Faserdurchmesser, Länge, Reinheitsgrad und die Reißfestigkeit werden beurteilt und in 5 Kategorien unterteilt.  Was passiert dann mit der Wolle? Eine Maschine presst die Wolle in "Bales", das sind würfelförmige Wollpakete, die bis zu 200 Kilo schwer sind. Bevor sie von einem Wollhändler abgeholt werden, wird die Wollqualität und unser Farmname auf die Wollpakete aufgesprüht. In einem riesigen Lagerhaus wird jedem "Bale" eine Probe entnommen, die im Labor untersucht wird. Dabei wird die Wollqualität final beurteilt, was die Basis für unsere Bezahlung ist. Je nach Auftrag ist die Wolle exklusiv für einen Kunden wie z.B. ORTOVOX bestimmt, oder sie wird zusammen mit Wolle derselben Qualität gemischt und weiterverkauft.