Patagonia - Umwelt Booklet

Patagonia

Umwelt Booklet

Patagonia hat sich zur Aufgabe gemacht, althergebrachte Denkweisen zu hinterfragen und ein neues Modell des verantwortungsvollen Wirtschaftens zu präsentieren. 
Dies erreicht Patagonia durch: 
  • Design und Herstellung von Produkten höchster Qualität, definiert durch Strapazierfähigkeit, Multifunktionalität und keine geplante Obsoleszenz
  • Design und Herstellung von Produkten, die einfach repariert werden können und aus Materialien hergestellt sind, die wiederverwendet oder recycelt werden können
  • Design und Herstellung von Produkten mit minimalen Auswirkungen entlang der gesamten Lieferkette - einschließlich Ressourcengewinnung, Herstellung und Transport - auf den Wasserverbrauch, die Wasserqualität, den Energieverbrauch, die Treibhausgasemissionen, den Verbrauch von Chemikalien, Giftigkeit und Abfall
  • Zusammenarbeit mit den Kunden, um gemeinsam Verantwortung für den Lebenszyklus der Produkte zu übernehmen, einschließlich Reparatur, Wiederverwendung und Recycling. Wirtschafte verantwortungsbewusst und belaste dabei die Umwelt so wenig wie möglich— Patagonia führt ihr operatives Geschäft so, dass sie unnötige Umweltbeeinträchtigungen vermeiden. Dazu sucht Patagonia ständig nach Wegen, ihren ökologischen Fußabdruck und die Auswirkungen ihrer geschäftlichen Tätigkeit auf den Wasserverbrauch, die Wasserqualität, den Energieverbrauch, die Treibhausgasemissionen, den Verbrauch von Chemikalien, Giftigkeit und Abfall zu reduzieren. 

20 Jahre Bio-Baumwolle

Nachdem Patagonia gesehen hat, wie herkömmliche Baumwolle angebaut wird, entschieden sie sich 1996 für die Umstellung.  Vor zwanzig Jahren hat Patagonia damit begonnen, all ihre Baumwollprodukte aus Bio-Baumwolle herzustellen. Sie entschieden sich für die Umstellung, nachdem sie erfahren haben, welche Unmengen an Pestiziden beim Anbau konventioneller Baumwolle zum Einsatz kommen. Zu dieser Zeit war das - prozentual betrachtet - viel mehr als bei jeder anderen Nutzpflanze. Patagonia schaute sich Baumwollplantagen auf der ganzen Welt an. Und was sie zu sehen bekamen, gefiel ihnen überhaupt nicht. Jil Dumain, die Direktorin für Umweltstrategien berichtet: "Auch wenn die Piloten von Sprühflugzeugen zu den besten ihrer Zunft gehören, habe ich selbst mit ansehen müssen, wie Chemikalien, die eigentlich für die Baumwollfelder bestimmt waren, auf LKWs mit Wassermelonen und sogar im California Aqueduct, einem Trinkwasserversorgungssystem (!) gelandet sind.". Weniger als ein Prozent der angebauten Baumwolle wurde nach den Grundsätzen der ökologischen Landwirtschaft angebaut. Damals betrug auch der Anteil der gentechnisch veränderten Baumwolle weniger als ein Prozent der weltweit angebauten Baumwolle.

Federn und Fleece

In nur zwei Monaten, von Dezember 2010 bis Januar 2011, bekam Patagonia 36.000 E-Mails von Leuten, die sich darüber empörten, dass bei der Daunengewinnung die Gänse gequält würden. Diese E-Mail-Flut war die Reaktion auf eine Kampagne von VIER PFOTEN, einer international tätigen Tierschutzorganisation. Patagonia und mehreren anderen bekannten Outdoor-Marken wurde vorgeworfen, Daunen von Gänsen zu beziehen, die entweder zur Herstellung von Foie Gras gewaltsam gestopft (Stopfmast) oder die lebend gerupft wurden (Lebendrupf). Bei einer genaueren Untersuchung ihrer Daunen-Lieferkette stellten sie in der Tat fest, dass es durchaus Anhaltspunkte für den Verdacht der Stopfmast gab. Patagonia beauftragte ein unabhängiges Unternehmen, ihre Lieferkette gründlich zu auditieren, angefangen bei den Zuchtfarmen bis hin zu den Textilfabriken. Dank dieser Hilfe gelang es die Entwicklung der Traceable Down Standard (TDS), eine Zertifizierung für Daunen mit lückenlosem Herkunftsnachweis. Patagonia investierte viel Zeit und Ressourcen in dieses Projekt, doch schon 2012 konnte Patagonia ihre gesamte Lieferkette lückenlos verifizieren. Der TDS-Standard setzte ganz neue Maßstäbe bei der tiergerechten Behandlung von gefiederten Tieren in der Bekleidungsindustrie. 

Fair Trade zahlt sich aus

Durch die Teilnahme am Fair Trade Certified™-Programm haben die Arbeiter dieses Jahr 350.000 Dollar zusätzlich verdient.

Die Mitarbeiter von Nature USA in Los Angeles haben sich ihren Anteil, der dem Verdienst von bis zu sechs Arbeitstagen entsprach, als Barprämie auszahlen lassen, um damit die Gesundheitskosten und Studiengebühren für ihre Kinder zu bezahlen. Die Belegschaft von Hirdaramani in Sri Lanka hat mit ihrem Geld eine für alle Mitarbeiter kostenlose Kinderkrippe eingerichtet, ein Gesundheits- und Hygieneprogramm gestartet und Damenbinden sowie Unterwäsche gekauft, um die persönliche Hygiene zu verbessern. Und die Arbeiter von MAS Leisureline, ebenfalls in Sri Lanka, investierten es in Einkaufsgutscheine für Lebensmittel, Medikamente, Toilettenartikel und andere persönliche Dinge. (Diese indirekten Leistungen entsprachen einem halben Monatslohn.) Das Fair Trade Certified™-Programm ist für Patagonia eines der wichtigsten Instrumente, um die Löhne der Arbeiter zu verbessern, ihren Lebensstandard zu erhöhen und sie einem Existenzlohn näher zu bringen.  Für jedes Produkt mit einem Fair Trade Certified™-Label bezahlt Patagonia eine Prämie. Dieses Geld geht direkt an die Arbeiter, die gemeinsam und frei über seine Verwendung entscheiden. Das Programm fördert außerdem die Gesundheit und Sicherheit der Arbeiter sowie Sozial- und Umweltmaßnahmen und den Dialog zwischen den Arbeitern und der Betriebsleitung. Seit dem Beitritt im Jahr 2014 hat das Unternehmen rund 430.000 Dollar an Prämien bezahlt, von denen rund 7.000 Arbeiter profitieren, die in Betrieben, die Patagonia-Bekleidung herstellen, beschäftigt sind (Stand Mai 2016).

Materialverbesserungen

Die möglichste geringe Belastung der Umwelt stellt eine Gemeinschaftsaufgabe dar, die schon im Designstudio beginnt. Im Herbst 2016 führte Patagonia eine neue Produktgruppe ein, die re\\\kollektion. Zu dieser Kollektion gehören 10 Modelle, die nahezu vollständig aus recycelten Materialien hergestellt sind, 100 Prozent recyceltete Daune, 100 Prozent recycelte Wolle und 100 Prozent recyceltes Polyester. Diese Produkte sind außerdem mit Etiketten aus zu 85 Prozent recyceltem Polyester, Reißverschlüssen aus zu 80 Prozent recyceltem Material und mit Knöpfen aus zu 50 Prozent recyceltem Material ausgestattet. Es ist Funktionskleidung in urbanem Design mit umweltfreundlichen Materialien, die nach Gebrauch erneut recycelt werden können.
„Ein wichtiger Grundsatz unserer Unternehmensphilosophie besagt, weder unseren Mitmenschen noch unserem Planeten Schaden zuzufügen“, sagt Miles Johnson, Product Creative Director bei Patagonia, der maßgeblich an der Entwicklung der re\\kollektion beteiligt war. „Als Team beherzigen wir diesen Grundsatz sehr. Und Patagonia ist ständig um Verbesserungen bemüht. Insgesamt gesehen ist das Unternehmen dabei auch ziemlich erfolgreich, —doch es gibt immer Dinge, die sie noch besser machen können.“