Mammut - The Classics Season 3
Mammut - The Classics Season 3
See you at the boulder!
Mit der Reihe “The Classics” würdigt Mammut auch in diesem Jahr wieder Meilensteine des Klettersports. Nachdem vor drei Jahren sechs Rock Classics im Sportklettern vorgestellt wurden und im letzten Jahr drei der berühmtesten Mehrseillängen-Routen der Welt, geht es in diesem Jahr um Boulder, die Geschichte geschrieben haben.
Wieder trifft Jung auf Alt – Erstbegeher besuchen zusammen mit Spitzenkletterern aus dem Mammut Pro Team nochmals ihren Boulder. Macht euch in drei Episoden auf zu einer spannenden Reise in die Vergangenheit des ‚Problemlösens‘.
Faszination Bouldern: Allez, allez!
Bouldern fasziniert einerseits durch einfachen Einstieg und schnelle Fortschritte, andererseits durch physische und kognitive Herausforderungen. Auch die Verbindung von Technik, Kreativität und Körperbeherrschung in einer gemeinhin ungezwungenen Atmosphäre begeistert immer mehr Menschen. Nicht zu vergessen ist der gesundheitliche Aspekt des Kletterns in Absprunghöhe, welches den gesamten Körper fordert.
„Beim Bouldern kommen viele Komponenten zusammen wie Kraft, Koordination, Technik und Taktik. Keine Bewegung ist gleich und es macht Spaß, verschiedene Lösungsansätze zu probieren. Ob am Ende Athletik oder Technik bei einer schwierigen Route den Ausschlag geben, kommt ganz auf den Boulder an – und das ist auch das Spannende an dieser Sportart“, fasst die mehrfache Boulder-Weltmeisterin und Mammut Athletin Anna Stöhr den Reiz des Boulderns zusammen.
Beim Bouldern treffen sich Fels- und Hallenkletterer genau wie Alpinisten und Freizeitsportler, die ihre ersten Erfahrungen sammeln. „Es wundert mich nicht, dass immer mehr Menschen Freude am Bouldern finden. Es ist einfach eine sehr soziale Sportart, die man gemeinsam mit vielen Freunden zusammen ausüben kann und die auch eine tolle Alternative zum Fitnessstudio bietet“, ergänzt Jakob Schubert aus dem Mammut Pro-Team. „Mich fasziniert vor allem die große Vielfältigkeit. Bei jedem Boulder habe ich das Gefühl, etwas dazuzulernen. Jeden Boulder zeichnet eine neue Bewegung, ein spezieller Griff oder sonst etwas besonderes aus.“
Der Siegeszug des Boulderns
Bei einer stetig wachsenden Zahl spezieller Boulderhallen mit Besuchen aller Alters- und Könnensstufen tritt die lange Geschichte des Sports schon fast in den Hintergrund. Als in den 1880ern einige Franzosen erstmals das Gebiet um Fontainebleau zur Vorbereitung für ihre alpinen Unternehmungen nutzen, waren sie sich der Tragweite ihres Tuns sicher nicht bewusst. Die Sandsteinblöcke des Gebiets südöstlich von Paris waren im wahrsten Sinne des Wortes die Grundsteine für eine Sportart, die heute weit mehr als nur Trend ist.
Waren diese Felsen für die 1910 gegründete Groupe Rochassier bzw. der nach dem ersten Weltkrieg daraus entstandenen Groupe de Haute Montagne reine Trainingsmittel, so widmete sich bereits damals die parallel entstandene Groupe de Bleau ausschließlich dem Bouldern. Über die folgenden Jahrzehnte prägten Fontainebleau und seine Protagonisten den Sport mit dem Vorstoß in immer neue Schwierigkeitsgrade und einer weltweit gültigen Bewertungsskala. Als Vater des modernen Boulderns wird heute meist John Gill bezeichnet. Der US-Amerianer begann ursprünglich Mitte der 1950er als Training für das Ringturnen mit dem Klettern an kleineren Felsblöcken. Im Lauf der Zeit entwickelte er durch das Turnen beeinflusste Klettertechniken und einen dynamischen Stil, der bis heute prägend für das Bouldern ist. Während seiner Verbreitung durch den Yosemite Nationalpark und andere berühmte Klettergebiete in den USA gelangte der neue Sport in den 70er und 80er Jahren schließlich auch nach Deutschland, Österreich und die Schweiz.
1998 wurde Bouldern offiziell als neue Kletterdisziplin im Rahmen des damaligen International Council for Competition Climbing (ICC) eingeführt, 2001 fand die erste Weltmeisterschaft statt. Seit 2007 unter dem Dach der International Federation of Sport Climbing (IFSC) organisiert, ziehen die Wettbewerbe mittlerweile jedes Jahr Zehntausende Zuschauer an. 2016 kam das Bouldern vollständig im Breitensport an, als es im Verbund mit den beiden anderen bestehenden Disziplinen Lead und Speed als Sportklettern in das Programm der Olympischen Spiele 2020 in Tokyo aufgenommen wurde.