SAFETY ORANGE – EINE FARBE EROBERT DEN BERGSPORT

Ein plötzlich aufziehender Sturm, der für schlechte Lichtverhältnisse sorgt. Dichter Nebel, der eine mögliche Rettung erschwert. Oder starkes Schneetreiben, in dem man die Orientierung verliert. In den Bergen ändern sich die Witterungsbedingungen oft rasend schnell – eine Tatsache, die im Sommer wie im Winter schnell zur Gefahr werden kann. Sehen und gesehen werden: Es kommt nicht von ungefähr, dass das Thema Sicherheit im Bergsport häufig auch eine Frage der Farbe ist. Aber wann hielt das Orange Einzug am Berg?

Insbesondere Orange gilt in Sachen Sicherheit als Farbe der Wahl. „Safety Orange“, wie der typischerweise in Warnsituationen verwendete, leuchtende und oftmals fluoreszierende Orange-Ton genannt wird, kommt dementsprechend in vielen Situationen zum Einsatz – angefangen bei Sicherheitsbekleidungen bis hin zu Schneefangzäunen. Der Grund ist simpel: Im Vergleich zu anderen Farben, ist „Safety Orange“ auch unter widrigen Lichtverhältnissen für das menschliche Auge gut erkennbar. Spätestens, seit der Bergsportausrüster Mammut vor über 20 Jahren die Mountaineering Kollektion “Eiger Extreme” vorgestellt hat, ist die Farbe auch aus auch der Bergsportbekleidung nicht mehr wegzudenken und dient bei Sicherheitsprodukten, wie Lawinenausrüstung, als starke Orientierungshilfe.

Orange als Signalfarbe in der Natur

In der Natur fungiert Orange als Signal- und Warnfarbe und wird nicht ohne Grund von verschiedenen Tier- und Pflanzenarten entweder zur Verteidigung oder zur Verbesserung der eigenen Sichtbarkeit verwendet. Das hat einen guten Grund: Im natürlichen Umfeld, zum Beispiel im Wald, kommt Orange eher selten vor und wird daher aus psychologischer Sicht als auffällig oder aufdringlich empfunden. Was in der Natur an der Tagesordnung ist, gilt auch beim Menschen und wurde wissenschaftlich vielfach belegt: Der US-amerikanische Forscher F.O. Smith untersuchte bereits im Jahr 1940 die Sichtbarkeit von Farben unter verschiedenen Lichtverhältnissen und fand heraus, dass Orange bei schwachem Licht die vom Menschen am besten zu erkennende Farbe ist. 2002 veröffentlichte ein Team um die US-Wissenschaftlerin Susan T. Chrysler eine Studie, in der

fluoreszierendem Orange die beste Sichtbarkeit in der Nacht bescheinigt wurde. Und der Risikoforscher Brent E. Hagel zeigte in einer 2007 veröffentlichten Studie, dass das Tragen bestimmter Farben, unter anderem von Orange, das Unfallrisiko von Fussgängern und Fahrradfahrern erheblich reduzieren könne.

Diese und viele weitere wissenschaftliche Belege verdeutlichen, warum Safety Orange heutzutage nicht ohne Grund in vielen Bereichen des täglichen Lebens als Warn- und Signalfarbe Anwendung findet – sei es im Strassenverkehr, in der Werbung oder eben auch im Bergsport.

Safety Orange am Felsen und im Schnee

Mehr Sichtbarkeit führt zu mehr Sicherheit: Bei Mammut begann die vertikale Karriere der Farbe Orange im Jahr 1995. Die Mammut “Sérac Extreme” Jacke mit der auffälligen Kombination aus Orange und ihrer Komplementärfarbe Blau, leuchtete nicht nur aus jedem Regal heraus, sondern behauptete sich auch bei der Leistungsexpedition des Deutschen Alpenvereins zum Nuptse East im selben Jahr. Nicht nur das Farbschema war fortan aus dem Bergsport nicht mehr wegzudenken. Auch die hoch performante Mountaineering Kollektion von Mammut, die 1999 ihren Namen “Eiger Extreme” erhielt, startete ihrenhochalpinen Siegeszug. Fortan wurde “Safety Orange” bei Mammut zum grundlegenden Element bei allen sicherheitsrelevanten Produkten, deren Bedienung durch ein intuitives Farbleitsystem vereinfacht wird: Seit der Entwicklung der ersten Mammut

Airbags wurde Safety Orange für die Luftsäcke und die Auslösegriffe verwendet. Sowohl bei Barryvox LVS-Geräten, Lawinenschaufeln und Sonden, als auch bei Seilen oder Karabinern wird auf die Signalwirkung von Orange gesetzt. Eine Signalwirkung, die seit 1995 weit über die Produkte hinausreicht: Heute werden sowohl Safety Orange wie auch die Schweizer Marke Mammut als Inbegriff von Sicherheit im Bergsport angesehen.