Topo's und Schwierigkeitsskalen

Was versteht man eigentlich unter einem Topo und was soll dieses c+ hinter meinem 7. Schwierigkeitsgrad? Diese Fragen wollen wir euch im Folgenden beantworten und darüber hinaus auf gefährliche Missverständnisse bezüglich des Umgangs mit den beiden Konzepten hinweisen.

Topo's

Hinter dem Begriff „Topo“ steckt letztendlich nichts anderes als die topographische Darstellung einer Kletteroute. Die meisten Werke stellen jedoch nicht nur den Routenverlauf grafisch dar, sondern geben darüber hinaus noch genaue Informationen zu den einzelnen Passagen der Routen und deren Schwierigkeitsgraden. Hierbei wird oft mit oft mit sehr verwirrenden Zeichen und Abkürzungen gearbeitet. Diese werden meist in einem Zeichen- und Abkürzungsverzeichnis zu Beginn oder am Schluss erklärt. Des Weiteren liefern Topos in der Regel noch zusätzliche Informationen zu dem Klettergebiet wie z.B. Naturschutzregelungen oder geografische sowie historische Fakten. Das Wichtigste ist jedoch die Wegbeschreibung zu den einzelnen Stellen. Diese sind oft durch abenteuerliche Skizzen mit sparsamen Texten beschrieben und erfordern gutes pfadfinderisches Können.

Manche Autoren haben sich hier aber auch richtig Mühe gegeben und mit Echtaufnahmen von Drohnen und detaillierten metergenauen Texten wirklich gute Arbeit geleistet. Diese Arbeit hat aber natürlich auch seinen Preis: durchschnittlich liegen Topos zwischen 20-50€, was natürlich viele vor dem Kauf abschrecken lässt. Doch bedenkt dabei auch, dass ihr draußen am Fels keinen Eintritt zahlen müsst und ihr so das Geld nach 3 Mal Klettern schon wieder drin habt. Viele Online-Plattformen haben schon angefangen, die analogen Kletterführer zu digitalisieren und uns diese mobil per App bereitzustellen. Dort können auch auf einem eigenen Profil Onsights, Flashs und Erstbegehungen festgehalten werden, sodass man sich online mit seinen Freunden messen kann.

Schwierigkeitsskalen

Zum Thema Schwierigkeitsskalen ist erst einmal zu sagen, dass die euch bekannte UIAA-Skala definitiv nicht die einzige ist! Leider hat es bis heute noch niemand geschafft, eine universelle und einheitliche Skala aufzustellen und gefühlt jedes große Klettergebiet hat seinen eigenen Maßstab. In Deutschland ist die meist vertretene Skala die UIAA-Skala, die ihr mit Sicherheit auch aus eurer Halle kennt. Am Fels ist das jedoch wieder was anderes: Im Sächsischen Elbsandstein gibt es eine völlig eigene Skala und auch in den Alpen geben manche Kletterführer die Schwierigkeitsgrade in der Französischen Tabelle an. Also nehmt euch am besten eine Vergleichstabelle mit oder screenshottet sie euch auf dem Handy, dass ihr nicht versehentlich in 7c einsteigt obwohl ihr nach UIAA nur 7 klettert. In Amerika und Großbritannien gibt es wieder jeweils eine eigene Skala, und auch Skandinavien und Australien hat nun mit einem eigenen Wertungssystem für Aufregung gesorgt.

Beim Bouldern gibt es zum Glück nur zwei Systeme die sich durchgesetzt haben: Die FB-Skala und die amerikanische V-Scale. Hierbei ist anzumerken, dass Boulder Schwierigkeitsgrade generell nicht mit Kletterniveau gleichzusetzen sind, obwohl diese in Vergleichstabellen in der selben Zeile stehen. Generell gilt bei dieser Thematik zu beachten, dass Schwierigkeitsgrade immer subjektiv sind und somit nicht immer zu hundert Prozent vergleichbar. Macht euch vor Ort immer zusätzlich ein eigenes Bild von der Route und folgt nicht blind den Vorgaben im Kletterführer.

UIAA Französich Amerikanisch Elbsandstein FB-Skala V-scale
8+ 7a+ 5.11d IXc 5c V0
8+/9- 7b 5.12a IXc 6a V1
9- 7b+ 5.12b Xa 6b/6b+ V2/V3

Auszug einer Umrechnungstabelle für Kletterskalen