Langläufer auf Loipe in den Bergen

4. Der richtige Ski

Der richtige Ski ist entscheidend für die Ausführung, den Erfolg und den Spaß beim Langlaufen. Bevor Du Dich also für einen Ski entscheidest, solltest Du nachstehende Fragen für Dich klären: 

  1. Welcher Zielgruppe gehöre ich an?
  2. Welche Ziele verfolge ich?
  3. Welche Langlauftechnik laufe ich/ möchte ich erlenen?

Nachfolgend erfährst Du die Grundlagen, wie ein Ski aufgebaut ist, wie Du Dich für den richtigen Ski entscheidest und wie Du diesen richtig pflegst. 

4.1 Der richtige Ski - Aufbau

Aufbau & Konstruktion:

Beinah alle Hersteller verwenden bei Langlaufskiern eine CAP-Bauweise. Dabei ist der Ski von einer Kante zur anderen mit einer durchgehenden Kappe versehen - quasi wie eine Hülle. Die Oberfläche und die Seitenwangen sind aus Kunststoff gefertigt und umgeben den Kern wie eine Schale. Die CAP-Konstruktion mit durchgehender Oberfläche sorgt für mehr Widerstandsfähigkeit und Verschleißschutz. Für mehr Stabilität werden Verstärkungen eingebaut. 

  1. Die Oberfläche: Die Oberfläche schützt den Ski vor Kälte, Hitze, UV-Strahlen und vor eindringender Feuchtigkeit bzw. Lösungsmittel (Wachsentferner). Zusätzlich hat die Oberfläche eine designgebende Funktion.
  2. Das Oberflächenlaminat: Das Oberflächenlaminat wird aus Glasfasern oder Kohlefasern (Carbon) gefertigt und bildet die nächste Schicht unterhalb der Oberfläche. Das Laminat nimmt die Spannungen, die beim Durchbiegen des Skis auftreten, auf und ist damit wesentlich für die Biegefestigkeit eines Skis verantwortlich. 
  3. Der Kern: Der Kern ist ebenfalls entscheidend für die Biegefestigkeit eines Skis. Je höher der Kern/ je größer die Bauhöhe, desto steifer wird der Langlaufski. Die beim Durchbiegen entstehenden Schub- und Zugkräfte werden vom Kern aufgenommen. 
  4. Die Seitenwange: Die Seitenwange wird aus Kunststoff, Kunstharzvergussmassen oder Folien gefertigt und unterstützt die Torsionsfestigkeit. Zudem schützt diese den Ski vor Verschleiß an der Seite, vor eindringendem Wasser und ist resistent gegen Lösungsmittel.
  5. Das Belagslaminat: Wie das Oberflächenlaminat besteht das Belagslaminat aus Kohlefaser- (Carbon) und Glasfaser-Laminaten. Das Laminat nimmt die beim Durchgieben entstehende Zugspannung an der Skiunterseite auf und ist ebenfalls für die Biegefestigkeit des Skis entscheidend. 
  6. Der Belag: Diese Schicht bildet die Kontaktfläche zum Schnee. Der Belag hat zwei grundlegende Funktionen. Zum einen verleiht er dem Ski optimales Gleitvermögen und zum anderen ist dieser widerstandsfähig gegen Abrieb durch Schnee, Wachsentferner und Lösungsmittel.

Der Belag

Langlaufskibeläge bestehen aus hochdichtem Polyethylen (PE). Grundlegend unterscheidet man zwischen extrudierte und gesinterte Beläge. Extrudierte Beläge: Diese Beläge sind aufgrund des Herstellungsverfahrens wenig wachsaufnahmefähig, gleiten dadruch schlechter und sind weniger langlebig/ widerstandsfähig. Gesinterte Beläge: Der gesinterte Belag ist hoch wachsaufnahmefähig, besitzt hervorragende Gleiteigenschaften und ist sehr langlebig/ widerstandsfähig.

Für Classic- und Skatingski werden die gleichen Beläge verwendet, allerdings gibt es verschiedene Beläge für unterschiedliche Temperaturbereiche. 

Der Schliff:

Hersteller versehen den Belag maschinell mit einer Struktur (Steinschliff), um so die Lauf- und Gleiteigenschaften der Ski zu verbessern. Im kalten Bereich soll der Schliff die mechanische Reibung verringern, während bei nassen Bedingungen der Saugeffekt (Flüssigkeitsreibung) zwischen Schnee und Ski minimiert werden soll. Als Grundsatz gilt: Je nässer der Schnee, desto gröber die Struktur. 

Steighilfen:

Steighilfen sind erforderlich, um einen dynamischen Abstoß in der Ebene zu gewährleisten sowie am Anstieg ein Zurückrutschen zu verhindern. Diese Steighilfen können als spezielles Wachs vom Läufer aufgetragen oder vom Hersteller in mechanischer Form (Schuppen-Ski / Nowax-Ski) in die Lauffläche eingearbeitet werden. Schuppenski sind in der Regel für Anfänger sinnvoller, während geübte Langläufer, die auch schneller sein wollen, zu Skiern ohne Schuppen greifen.